Auf drei Dinge soll ich mich in diesem Post beschränken, die ich immer dabei habe, denn
Bruder Leichtfuss hat mir ein Blogstöckchen zugeworfen, das auf der
Outdoor Seite losgeschickt wurde.
Ach, das ist einfach: Mein Minirock, mein Nagelack und meine heißgeliebten Pumps.
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Aber natürlich trekke ich immer im Minirock! |
Kleiner Scherz. Wer mich kennt weiß, dass ich mindestens zwei Drittel davon überhaupt nicht besitze.
Bei meiner
ultradupersuperperfekt austarierten Packliste sollte mensch meinen, drei Dinge auszusuchen fiele mir leicht - tats aber überhaupt nicht, denn meine Packliste ist schon dermaßen reduziert, dass ich davon ungerne 70% zu Hause lassen würde.
Ööh, dann sind 3 Dinge 30 % und das hieße, dass ich wieviele Sachen mitnehme...? Nagut, ich hab ein klein wenig untertrieben...
OK, die ersten zwei Sachen sind leicht, denn die nehme ich sowohl auf Trekkingtour als auch auf Städtereise oder zum Familienurlaub mit:
1. Die
Emma. Einfach. Die habe ich IMMER dabei, sogar, wenn ich ins Büro gehe. Achso, wer Emma nicht kennt,
bitte hier entlang.
2. Mein
Notfall-Kit. Das wollte ich schon eeeewig mal hier im Blog vorstellen und habs bisher nicht hinbekommen. Jetzt ist endlich die Gelegenheit dazu. Mein schwer in jahrelanger Erfahrung mit den niedrigsten Widrigkeiten erarbeitetes Notfall-Kit ist also immer dabei, bestehend aus:
- Zeltreparaturzeug, allerdings nur kleine Einheiten. Ich bin Optimistin. Lässt sich auch für Schuh- oder Rucksackreparaturen missbrauchen.
- Inkareparaturzeug: Alle meiner Ansicht nach wichtigen Medikamente für den naheliegenden
anzunehmenden Körpermissbrauch von reiseüblichen Umwelteinflüssen. Im
Klartext: Alles gegen Dünnpfiff, Kater, Hals-Aua (am Schlimmsten sind
diese fiesen Klimaanlagen! Seitdem ich in Tanzania die einzige von 20
Leuten war, die an Halstabletten gedacht hat, nehme ich ein paar mehr
mit), Pflaster, Sonnen- und Mückenschutz, Fenistilgel, Bepanthen, Tigerbalsam, Desinfektionszeug.
- Ersatzeinheiten: 1 Feuerzeug, 1 Haarband, 2 Ohrenstöpsel. Ist so ein Ding von mir: Wichtige Sachen müssen doppelt vorhanden sein, aber nur, wenn sie unter 67 Gramm wiegen. Klinge ich ein wenig neurotisch? Achiwo.
- Traubenzucker. Seitdem in den schottischen Wäldern mal eine ganze Nacht lang die Haggis bei mir oben und unten rauskamen und am nächsten Tag der Traubenzucker mich bis zum nächsten Camp gerettet hat, würde ich niemals drauf verzichten. Wenn ich trekken gehe, sind außerdem Magnesiumpulver und Elektolyttabletten dabei. Ja, Schottland hat da wohl ein kleines Trauma hinterlassen.
- Pinzette, Nagelfeile, Zahnseide (die übrigens auch hervorragend für gute Nährbeiten ist), Tütenverschlussclip.
- Wunderbastelstube: Die hat es in sich, und zwar in einer Filmdose! Mit ihr kann ich Kleidung an peinlichen Stellen flicken, das Haltbarkeitsdatum von Schuhen verlängern, Windmühlen bauen und vieles mehr. Das heißt: Nadel, festes Garn, 2 Sicherheitsnadeln, 2 Nägel, etwas Draht und das Wichtigste: Die Dose umwickelt mit dem Alleskönner Ducttape.
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McGyvern in Kleinstformat: Ich liebe mein Notfall-Kit! |
Das gute Wunderteil hat gerade mal etwa 400 Gramm drauf und ist ziemlich genial klein. Ich bin ein ganzeklitzekleinesbisschen stolz drauf, wie Ihr merkt. Für die
BigTour war das natürlich etwas größer, schon alleine, weil ich auf der Tour ungefähr 300 ml Sonnenschutz verbraucht habe. Und ja, zuerst fand der Mann mich albern, dass ich dieses Ding ständig mit mir rumschleppe, selbst beim kurzen Städteurlaub. Seit sich das aber im Familienurlaub als Wundertüte erwies und zum Running-Gag wurde ("Inka hat dafür BESTIMMT was dabei"), steht da nix mehr zur Diskussion. :)
3. Lange habe ich gegrübelt, was wohl meine drittwichtigste Sache ist. Mein "Wunderöl", was ich erfunden habe, um diese ganzen nervigen Frauenhygienetiegelchen mal in EIN Nonplusultra zu verwandeln? Mein Messer, was sich dann doch in 90% der Fälle als überflüssig herausstellt? Mein Kompass, ohne den ich nie einen unbekannten Schritt mache, der aber eigentlich seit meinem Outdoorhandy mit Kompass und echtem GPS überflüssig ist? Mein Zelt, das Hilleberg Soulo, dem ich so sehr vertraue, dass ich im Torres del Paine nicht darauf verzichten wollte und es deshalb durch halb Südamerika geschleppt habe? Mein Banf-Tuch, dem ich schon längst eine Liebeserklärung schreiben wollte? Klopapier? Das Stück Seil, mit dem ich mich fast mal in den Ligurischen Bergen zum Schlafen an einen Baum hätte binden müssen,
weil ich mich verlaufen hatte und der Berg so steil war?
Achtung! Link nur anklicken, wenn Ihr ein ultra-schlechtes Video angucken wollt, wo ich mich völlig zum Affen mache! Oder meine Desinfektionstücher, die auch bei nicht vorhandener Waschgelegenheit vertrauenserweckende Fingerchen zum Essen zaubern? Mein MacBookAir?
Und nachdem Klamotten für mich als Must-Have nicht in Frage kommen, weil ich denke, dass ich im Notfall in jedem Lumpen eine super Reise haben könnte bin ich mir eigentlich sicher:
Mein Notizbuch. So simpel ist das. Immer ein Moleskin, seitdem ich das auf meiner ersten Fernwanderung dabei hatte. Alles Wichtige kommt für mich Smartphonelose da vorher schon rein: Adressen, Anleitung für den besten Tarp-Knoten, wichtige Mitteilungen an die Menschen...
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Und nun ratet, für welches Land diese wichtige Notiz oben war! Kleiner Tipp: Mensch spricht dort komisches Englisch. |
Und natürlich werden dann die ganze Reise über meine Gedanken und Hirnkritzeleien festgehalten. Das Buch habe ich dann immer griffbereit in meiner Bauchtasche. Ja, ne uncoole Bauchtasche habe ich auch. Und jetzt reichts aber auch langsam mit den Offenlegungen.
Habe ich ein bisschen geschummelt bei den drei Sachen, weil ich jetzt ganz geschickt meine halbe Packliste hier untergebracht habe? Vielleicht. Be revolutionary. Das wäre aber sonst auch ein echt langweiliger Post geworden. Und so ganz revoluzzermäßig schmeiße ich das Blockstöcken
Matze von Pommesgibtsimmer an den Kopp, außerdem Gudrun, der
reisebloggerin.at und
Manuela von Seiltanz, damit die ihren Hintern mal endlich hoch kriegt, diese Frage zu beantworten.